SIMINA BADEA – die Ausstellung

Wir waren angenehm überrascht über die Vielzahl der Besucher, es gibt ja so viele Events und zu wenige Wochenenden…Die Galerie war voll, die Lesung zu den extrem feinen Bildern spannend, einladend in eine mystisch-anmutende Welt.

 

Was bleibt von einer Ausstellung? Von dieser speziell?

 

Immer wieder redet man von der vierten oder fünften Dimension. Ich glaube, die Kunst kann sich an diese Dimensionen  heranpirschen. Sie setzt etwas frei in den Sinnesorganen, wir werden „weg-transportiert“, hinein, hinaus, hinauf, wo wir noch nie waren.

 

Bei Simina Badea sehe ich mehrere Ebenen, die ineinander verwoben sind:

Die eine ruft mikroskopisch-zellulare Assoziationen hervor, auf der alles passen muss, wie eine DNA.

Eine andere spielt sich in geologischen Schichten ab, durchwoben von interstellaren Schwingungen, Sonnenwinden und kosmischen Zeit-Erscheinungen.

Ein kleines Wesen berührt  gleichzeitig eine Zelle und einen Planeten. Schaut in sich hinein und spricht. Es wimmelt von Wesen und wellenden Energien.

 

Man fragt sich, wodurch entsteht diese Vibration, die einen so ins Bild hineinzieht?

Man könnte mit dem Trick der Impressionisten argumentieren.  Doch die zwingen einen auf eine bestimmte Distanz zum Bild, um den Effekt zu optimieren. Bei Simina gibt es aber einen Fang-Moment, und dann einen Sog, der einen buchstäblich ins Bild hineinzieht, wo eine penible Akkuratesse gegenüber der Materie herrscht, und man fragt sich, welche Tusche, welche Feder bringt so etwas hervor, welche ist die kleinste Form in der Größeren, welche Schicht war zuerst…Die extrem feine Unterschiede in  Farbe, Form und  Abstand, wie in Minimalmusik, geben einen besonderen, eigenartigen, pulsierenden Effekt.

 

Die Bilder illustrieren nicht, sie assoziieren. Text und Bild sind frei. Wer da einen Leitfaden sucht, geht in ein poetisch-mystisches Labyrinth hinein.

 

Piroska Schabauer-Jakab